Brennstempel für Holz, Leder & Co – welcher Stempel für welches Material?

Brennstempel für Holz, Leder & Co – welcher Stempel für welches Material?

Ob Holz, Leder oder Kork – jedes Material reagiert unterschiedlich auf Hitze. Um saubere, gleichmäßige Brandbilder zu erzielen, ist der richtige Brennstempel entscheidend.

In diesem Ratgeber erfährst du, welcher Brennstempel-Typ sich für welches Material eignet, welche Temperaturen ideal sind und worauf du bei der Auswahl achten solltest.

1. Brennstempel für Holz

Holz ist das beliebteste Material für Brennstempel – und das aus gutem Grund: Es brennt gleichmäßig, kontrastreich und dauerhaft. Ideal sind unbehandelte, fein geschliffene Oberflächen. Lacke, Öle oder Feuchtigkeit verhindern ein sauberes Brandbild.

  • Empfohlene Temperatur: 350 – 450 °C
  • Geeignete Holzarten: Buche, Esche, Eiche (klare Konturen) | Kiefer, Fichte (dunklerer Brand)
  • Empfehlung: Elektrischer Brennstempel mit Temperaturregelung – gleichmäßige Ergebnisse bei Serienarbeit.
Tipp: Vor dem Branding immer einen kurzen Test auf einem Reststück durchführen – Holz reagiert je nach Dichte unterschiedlich.

2. Brennstempel für Leder

Leder erfordert Gefühl – zu hohe Hitze kann das Material verbrennen, zu wenig Hitze führt zu blassen Abdrücken. Am besten geeignet ist vegetabil gegerbtes Leder, da es frei von Chemikalien ist und die Hitze gleichmäßig annimmt.

  • Empfohlene Temperatur: 180 – 250 °C
  • Lederarten: vegetabil gegerbt, naturbelassen – nicht chromgegerbt!
  • Empfehlung: Elektrischer Brennstempel mit kleiner Gravurfläche und kurzer Kontaktzeit (1–2 Sekunden).

Für detailreiche Logos oder Schriftzüge bietet sich eine fein gravierte Messingplatte an. Sie überträgt Wärme gleichmäßig und ist langlebig.

3. Brennstempel für Kork

Kork ist weich und hitzeempfindlich, daher braucht es Präzision und eine sehr kurze Kontaktzeit. Ideal für Logos auf Untersetzern, Flaschenverschlüssen oder Verpackungen.

  • Empfohlene Temperatur: 150 – 180 °C
  • Empfehlung: Leistungsarmer elektrischer Brennstempel oder manuell erhitztes Eisen mit kurzer Berührung (unter 1 Sekunde).
Hinweis: Zu lange Kontaktzeiten lassen Kork verkohlen – ein leichter, gleichmäßiger Abdruck wirkt edler.

4. Brennstempel für Karton & Papier

Ja – auch Papier und Karton lassen sich brandmarken! Wichtig ist eine sehr niedrige Temperatur und eine minimalistische Gravur. Ideal für rustikale Verpackungen oder Branding-Effekte auf Etiketten.

  • Empfohlene Temperatur: 120 – 160 °C
  • Empfehlung: Kleine Brennplatten mit feinen Linien, kurze Berührung (unter 1 Sekunde).

5. Brennstempel für Kunststoffe

Hier ist Vorsicht geboten. Viele Kunststoffe schmelzen oder entwickeln Dämpfe, die gesundheitsschädlich sind. Nur hitzestabile Materialien (z. B. bestimmte Acryl- oder Polycarbonattypen) eignen sich bedingt für den Einsatz.

  • Empfohlene Temperatur: unter 200 °C
  • Empfehlung: Wenn überhaupt, nur in gut belüfteten Räumen arbeiten – besser auf Lasergravur ausweichen.

6. Temperatur & Leistung im Überblick

Material Temperatur Kontaktzeit Empfohlener Brennstempel
Holz 350 – 450 °C 3 – 6 Sek. Elektrisch mit Temperaturregelung
Leder 180 – 250 °C 1 – 2 Sek. Elektrisch, fein graviert
Kork 150 – 180 °C < 1 Sek. Manuell oder niedrig Watt elektrisch
Karton 120 – 160 °C < 1 Sek. Kleine Gravurfläche

7. So wählst du den passenden Brennstempel

Grundsätzlich gilt: Je empfindlicher das Material, desto geringer die Temperatur und desto feiner die Gravur. Ein elektrischer Brennstempel mit regelbarer Leistung ist die vielseitigste Lösung, da du ihn flexibel an Holz, Leder und Kork anpassen kannst.

Für den Einsatz unterwegs (z. B. bei Märkten oder Werkstattprojekten ohne Strom) kann ein manuell erhitztes Eisen sinnvoll sein – achte aber auf eine gleichmäßige Erwärmung und sichere Handhabung.

8. Fazit & Empfehlung

Der perfekte Brennstempel hängt immer vom Material ab. Während Holz und Leder die besten Ergebnisse liefern, verlangen Kork und Karton Fingerspitzengefühl. Mit einem hochwertigen, elektrisch beheizten Modell bist du für nahezu alle Anwendungen bestens gerüstet.

Experimentiere mit Temperatur und Kontaktzeit, dokumentiere deine Einstellungen – so erzielst du konstant professionelle Resultate auf jedem Werkstoff.

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